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Pflanzkartoffeln

Pflanzkartoffeln – Warum Vorkeimen?

PflanzkartoffelnEs ist jedes Jahr aufs Neue verrückt, gefühlt ist die Ernte gerade erst abgeschlossen, das Lager liegt noch voll & schon wird sich intensiv mit der kommenden Saison beschäftigt.
Anfang Januar haben wir unsere Pflanzkartoffeln in die Vorkeimkisten gebracht.
Aber welche Kartoffeln & warum machen wir das überhaupt?
Wir lassen unsere frühen Speisekartoffeln vorkeimen, damit sie nach dem legen einen schnelleren & besseren Start haben. Dazu lagern wir die Setzkartoffeln ganz einfach bei Licht & Wärme portioniert in Kisten, sodass sie stabile Keime bilden können. Das fördert eine frühere Entwicklung, da die Pflanzkartoffeln so schneller anwachsen & früher auflaufen.
Vorkeimen lassen wir aber nur unsere frühen Sorten, damit diese somit ab ca Mitte Juni erntefähig sind. Selbstverständlich spielen hier wie immer auch Faktoren wie Sorteneigenschaften, Keimstimmung & Wetter eine Rolle.
Unsere Hauptsorten der Speise- sowie Chipskartoffeln werden nicht vorgekeimt.

Eine weitere Frage von euch:
Warum nehmen wir nicht unsere eigenen Kartoffeln & pflanzen diese?
Unter anderem müssten wir unsere Kartoffeln dafür erst auf die Viruslast in der Knolle untersuchen lassen. Im Labor werden Pflanzkartoffeln auf Viren untersucht, die das Wachstum der Pflanzen behindern. Ähnlich wie ihr es von mir auch vom Getreide kennt, sind natürlich auch Pflanzkartoffeln erst zertifiziertes Pflanzgut & zugelassen, wenn sie u.a. auf verschiedene Viren getestet & auch keimfähig sind. Das garantiert uns eine gesundes Wachstum – daher nehmen wir ausschließlich zertifizierte Pflanzkartoffeln.

Ich freu mich schon sehr, wenn es wieder auf den Acker geht & auf eine neue, spannende Kartoffelsaison.

 

#lebeliebelandwirtschaft

Hamsterkauf erledigt – aber wie lagere ich eigentlich am besten die Kartoffeln?

Corona – Plötzlich steht alles Kopf!

Zum ersten Lockdown haben wir gefühlt im Akkord Kartoffeln sortiert, abgepackt & ausgeliefert.

Unsere treuen Kunden die Gastronomen konnten wir nicht mehr beliefern, dafür stieg die Verkaufszahl im Einzelhandel etwas an. Ich freu mich sehr darüber, dass nicht nur Nudeln & Klopapier gekauft werden.

 

Oft wurde ich gefragt: Wie lagere ich die Kartoffeln am besten???

• Kühl, trocken & dunkel!
Optimal zwischen 4 & 8°C -keinesfalls kälter, ansonsten wird die Stärke in Zucker umgewandelt, was den Geschmack verändern kann. Dunkel, damit sich kein Solanin bildet, was zur grünen Verfärbung führt. Im Kühlschrank aber nur zur Not & kurzfristig lagern, da hier Kartoffeln austrocknen!

• Bestenfalls in einem Jute- oder Leinenbeutel, alternativ auch eine Holzkiste:Hauptsache luftdurchlässig!

• Regelmäßig kontrollieren, dass keine faule Knolle dabei ist, denn diese steckt die anderen an!

• Keine Lebensmittel wie Äpfel oder Birnen neben den Kartoffeln lagern. Sie sondern Ethylen ab, was zu schnellerem Verderben führt!

#lebeliebelandwirtschaft

Lebensmittel – Da steckt LEBEN drin

Ich bin dein Lebensmittel !

Mit Schönheitsfehlern – wie du vielleicht?!
Mit Macken – wie du vielleicht?!
Manchmal auch ein bisschen unförmig – wie du vielleicht?!

Wir sind alle nicht perfekt, wieso sollten es unsere Lebensmittel sein?
Es macht mich immer wieder traurig, wie viele Kartoffeln ich tagtäglich aussortiere: Zu dick, zu klein, zu unförmig, eine Delle – weg damit.

 

Übrigens: Ich persönlich freue mich, wenn ich sehe, dass meine Lebensmittel sich nach dem Einkauf verändern, schrumpelig werden oder sogar faulen! Warum? Weil dann steckt auch noch Leben drin in meinem LEBENsmittel!
Habt ihr das schon mal von dieser Seite betrachtet?

Ein Apfel, der wochenlang in der Obstschale liegt & sich nicht mehr verändert, wie & mit welchen Mitteln wurde dieser wohl behandelt? Wie viel leben ist in diesem Apfel wohl noch drin?

Wir z.B. behandeln unsere Kartoffeln aus Überzeugung nicht mit keimhemmenden Mitteln.

Natürlich keimen Kartoffeln nach einiger Zeit – vor allem wenn sie nicht kühl und dunkel gelagert werden. Wenn ich unsere Kunden darüber aufkläre, haben sie Verständnis & schätzen das sogar sehr.
So schnell kann man Negatives in Positives umwandeln ?

Und über das Thema keimende Kartoffeln haben wir hier ja schon gesprochen…

#lebeliebelandwirtschaft

NO FARMERS, NO FOOD, NO FUTURE – Warum wir Landwirte es so schwer in diesen Zeiten haben!

Ich finde diese ewigen Klischees, gegenseitige Beschimpfungen & das respektlose Verhalten wirklich anstrengend.
Ich weiß nicht, wann & ob hier endlich alle verstehen, dass in Deutschland die kontrolliertesten Lebensmittel produziert werden – & genau deshalb haben wir Landwirte es so schwer: Auflagen, Kontrollen, Kosten. Da können wir mit dem Ausland, wo wesentlich billiger produziert wird, kaum mithalten.

Wenn der letzte Familienbetrieb aufgeben muss, kommen Lebensmittel nur noch von Großbetrieben mit eurem Lieblingsbegriff Massentierhaltung & aus dem Ausland – unkontrolliert!

Alle wollen sie die kleinbäuerliche Landwirtschaft – aber kaum jemand fühlt sich in der Verantwortung zu handeln!
Das kann nicht im öffentlichen Interesse sein, auch nicht im Interesse eines Veganers, der sich -hoffentlich- von heimischem Gemüse und Obst ernährt!
Ich respektiere Veganer, wünsche mir aber auch den gleichen Respekt von euch, sich zu bekriegen & beschimpfen bringt uns alle nicht weiter & ich würde mir wünschen , dass wir – die Landwirte die noch vor eurer Haustür wirtschaften – endlich erhört werden.

Dafür kämpfe ich ? #lebeliebelandwirtschaft
Seht euch die unzähligen Gegenbeispiele an, glaubt nicht alles, was in den Medien publiziert wird, lasst euch nicht manipuliert, seid offen, kritisch, fragt nach & vor Allem hinterfragt auch! Sprecht mit uns, nicht über uns!

Regional und Saisonal sind für mich die wichtigsten Schlagworte wenn es um Klimaschutz geht & ich denke da kann jeder von uns sein Konsumverhalten noch verbessern-mich eingeschlossen!

Wir arbeiten tagtäglich sehr hart, haben kaum Freizeit & dennoch lieben wir unsere Arbeit – weil so viel Leidenschaft darin steckt. Der Frust, der sich über die Jahre aufgebaut hat – weil wir ständig der Sündenbock für alles sein sollen – ist groß. Ich verstehe das nur zu gut. Die Tage, an denen ich mich frage: Warum tu ich mir das eigentlich noch an? Gibt es auch bei mir zu genüge!

Aber ich bitte auch euch liebe Landwirte: Bleibt sachlich, versucht aufzuklären & zeigt, dass die Landwirtschaft nicht den Klischees entspricht ??

#lebeliebelandwirtschaft